„Wir üben die Zweierreihe.“ Aussagen wie diese sind im Hortalltag keine Seltenheit. Nein, nicht wie Sie jetzt vielleicht denken. Einige Kinder der Gruppe 5+6 spielen am Nachmittag in ihrer Freispielzeit Schule. Sie lieben es an der Tafel zu stehen und Lehrer zu imitieren. Aber wer darf den begehrten Posten des Lehrers überhaupt übernehmen und wer muss sich als Schüler aufopfern. Ganz oft entscheidet das Alter. Die „Großen“ wollen den „Kleinen“ das Rechnen und Schreiben beibringen – einfach alles, was sie bereits tausendmal geübt haben und mittlerweile perfekt beherrschen.

 

Dieses Foto ist an einem Nachmittag entstanden, wo das „Schulespiel“ bei vielen Kindern ganz hoch im Kurs stand. Philipp war Lehrer und unterrichtete Deutsch. Dann kam endlich die Pause. Überraschenderweise konnte man wenige Minuten später beobachten, dass die Zweierreihe geübt wurde. Die Erklärung des selbsternannten Lehrers zu dieser Maßnahme war Folgende: „Wenns im Schulgebäude nicht leise ist, dann üben wir die Zweierreihe!“ Runde um Runde wurde gedreht und die „SchülerInnen“ übten und übten. Alle beteiligten Kinder haben ohne Gegenargumente oder Ähnlichem alles gegeben, um beim Herrn Lehrer Eindruck zu schinden. Dann ging es aber auch schon wieder weiter – der Mathematikunterricht stand nun an. Ob es an diesem Tag zusätzlich noch Hausübung für die SchülerInnen geben wird, war zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss, aber nicht auszuschließen.

Ein Spiel, dass nie an Aktualität verliert und bei sehr vielen Kindern sehr beliebt ist. Haben Sie dieses Spiel auch schon mal gespielt? Welche war Ihre Rolle?